Tag 01 - Ortschaft Ribbeck nebst Birnbaum

Ribbeck ist ein kleiner Ort, der durch die Ballade Theodor Fontanes "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" bekannt wurde - das Gedicht musste wahrscheinlich die gesamte Generation der Altvorderen brav auswendig lernen.

Der Birnbaum ist Geschichte, er fiel 1911 einem Sturm zum Opfer und der lange Jahre in der Ortskneipe aufbewahrte Stumpf (an dem Zecher und Touristen munter mit dem Messer "ihre" Reliquie absäbelten) wurde letztendlich zur letzten Ruhe in die Ortskirche verbracht.

Draussen steht ein Nachkomme des bedichteten Original-Birnbaums, die Ballade selbst wird heute vermutlich nicht mehr vermittelt.

Das wiederum ist sicher auch keine Tragödie, denn:

Wir lernen während des Besuchs im Café gegenüber der Kirche, dass Fontane seinen Fuss wohl nie nach Ribbeck gelenkt hat und das Gedicht anscheinend seinen Ursprung in einem Manuskript von Hertha von Witzleben hat.

Vielleicht konnte die Dame nicht dichten und Theodor hat da etwas ausgeholfen?!

Sehenswert ist noch das Schloss, errichtet 1893 von Hans Georg Henning von Ribbeck, heute Restaurant und Museum.

Nicht zu vergessen das "Waschhaus Ribbeck, Am Birnbaum 6", knuffiges Café mit exorbitanten Tortengebilden und einer überaus herzlichen Besitzerin, die auch eine hervorragende Fremdenführerin abgeben könnte.